Rätsel des Unbewußten
Episodenbeschreibung:
Mit dem Hass widmen wir uns einem Thema von zeitloser Aktualität. Als ein Dämon des Untergrunds beherrschen Hassaffekte viele zwischenmenschliche Konflikte und gesellschaftliche Debatten, aber auch psychisches Leiden, manchmal auch therapeutische Prozesse. Wir wollen diese Folge zugleich dem Versuch widmen, etwas zur aktuellen Situation im Nahostkonflikt aus psychoanalytischer Perspektive zu sagen, aber auch zu den Grenzen des psychoanalytischen Verstehens.
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Auf Patreon finden sich weitere Bonusinhalte, wie etwa eine Gesprächsreihe über berühmte Psychoanalytikerinnen und Psychoanalytiker sowie weitere Bonusfolgen (z.B. über die Tiefenpsychologie und Kulturgeschichte von Farben uvm.). Zudem gibt es hier die Skripte zu allen unseren Folgen. Unser Podcast ist ein Herzensprojekt, das wir in unserer Freizeit gestalten. Wir danken jedem sehr herzlich, der das Projekt über einen kleinen Beitrag unterstützt.
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Link zu unserer Website mit weiteren Informationen: http://www.psy-cast.de
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Literaturempfehlung zur Folge:
- Thomas Fuchs (2021). Kränkung, Rache, Vernichtung. Zur Phänomenologie des Hasses. Psyche, 75, 318–350. Vortrag von Thomas Fuchs
- Heribert Blass (2020). Ich hasse, also bin ich. Zur selbstkonstitutiven Funktion des Hasses. Heidelberger Dienstagsreihe. Link zum Vortrag
- Rainer Holm-Hadulla (2022). Die kreative Bewältigung von Verzweiflung, Hass und Gewalt. Gießen: Psyhchosozial.
- R. Galdstone (1988). The longest pleasure: A psychoanalytic study of hatred. The International Journal of Psychoanalysis, 68(3), 371–378.
- Thomas Auchter (2004). Warum ist immer der andere Schuld? Psychoanalytische Dimensionen des Nahostkonflikts. In: Schuldig sind immer die anderen. Tiefenstrukturen des Nahostkonflikts. Dokumentation des 4. Mühlheimer Nahostgesprächs.
- Otto Kernberg (2019). Wut und Hass. Stuttgart: Klett-Cotta.
- Harold Blum (1997). Clinical and Developmental Dimensions of Hate. Journal of the American Psychoanalytic Association, 45, 2, 359–375.
Hilfsmöglichkeiten bei psychischen Krisen
In psychischen Krisen können auch Hausarzt/ärztin, Psychiater/in und Psychotherapeut/innen Ansprechpartner sein. In Notfällen kann man sich zudem an eine psychiatrische Klinik wenden.
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Das “Verstehen” oder die Empathie hat da ein Ende wo – aus verschiedensten Gründen – “uns” Hören und Sehen (also die Voraussetzung für Sprache) vergeht. Daher vielleicht auch der Segenswunsch “Bewahre unsere Herzen und Sinne in Jesus Christus. Amen.”
Die Vorschläge zur Überwindung des Hasses lassen mich zwanghaft an die “Kur” in “Clockwork Orange” und ihre (sozialen) Folgen denken;-O
Mir hilft Meditation: Wie beschrieben, wird Hass lange im Verborgenen gehalten – das nicht ausgelebte, konstruktive, gerechtfertigte, angemessene Gefühl der Wut wird unterdrückt und kann sich in Hass verwandeln. Aufgrund überzogener Moralvorstellungen werden die quälenden, hasserfüllten Vorstellungen nicht als Teil von mir akzeptiert und ebenfalls unterdrückt. In der Meditation geht es ja (nach meinem Verständnis) um ein wertfreies Zulassen. Also auch, das Zulassen der eigenen hasserfüllten Phantasien. Zunehmend gelingt es dadurch, mich diesen (moralisch ablehnenswerten) anzunähern und diese zu untersuchen und so zu befrieden.
Mir hilft ansprechen: Aktuell erfahrene Kränkungen nicht erst wieder ins Reich der Verdrängung herabsinken zu lassen, sondern diese direkt aufzugreifen und sich gegen die Kränkung zu verteidigen und so zukünftig dagegen abzugrenzen. Seeehr schwierig! 😉
Mir hilft weniger zu machen: Ich habe festgestellt, dass ich mir für meine Bedingungen zuviel zumute. Ich versuche in meinem Leben derzeit möglichst, Situationen zu vermeiden, die mich überfordern. Denn ich habe gemerkt, dass es Ruhe und Konzentration bedarf, da es Mut bedarf und eine Kraftanstrengung (also selbst eine Herausforderung) darstellt, mich meinen Hassgefühlen zu stellen. Mich ständig neuen Herausforderungen zu stellen, würde derzeit wahrscheinlich dazu führen den Berg des Grolls weiter wachsen zu lassen.
MIr hilft aussprechen: Seit Kurzem gelingt es mir, meine hasserfüllten Vorstellungen, für die ich mich so schäme, gegenüber meinem Therapeuten anzusprechen. Es ist sehr anstrengend, gleichzeitig aber auch ein erlösendes Gefühl. Und es macht Mut sich weiter der eigenen Gekränktheit anzunähern und diese anzunehmen und nicht weiter zu verdrängen.
Mir hilft “Mut und Maß, statt Wut und Hass” von Thomas Gutknecht: Ein (philosophisches) Buch, dass mir meine grundsätzlich resentimentale Haltung auf sehr schmerzhafte Weise vor Augen geführt hat. Seine schwierige, aber auch glaubwürdige Lösung gegen den Groll ist Vergebung – megaschwierig!!!
Vielen Dank für Ihre sehr hilfreiche Arbeit! Alles Gute!