Rätsel des Unbewußten
Episoden-Beschreibung:
Containing bezeichnet eines der zentralen Konzepte der Psychoanalyse und führt uns in die Gedankenwelt Wilfred Bions, der nichts weniger versuchte, als nachzuvollziehen, wie sich einer der wunderlichsten Prozesse der menschlichen Psyche ereignet: die Geburt eines Gedankens.
Literaturempfehlungen:
- Bion, W. (1991). Learning from experience. London: Maresfield Library
- Bion, W. (1992). Lernen durch Erfahrung. Frankfurt am Main: Suhrkamp
- Hinshelwood, R. (1993). Wörterbuch der kleinianischen Psychoanalyse. Stuttgart: Verlag Internationale Psychoanalyse.
- Ogden, T. (2004). On holding and containing, being and dreaming. International Journal of Psycho-Analysis, 85(6):1349-1364
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Zu bedenken wäre, dass die Unterscheidung zwischen innen und außen durch verschiedene Umstände (z.B. missbräuchliche Beziehungen, starke Affekte ohne Gegenüber, Gewalteinwirkungen) vorübergehend oder dauernd gestört oder gar nicht zustande gekommen sein kann (was wohl auch bei Psychosen eine Rolle spielt). Ja, auf einer “höheren” Ebene des Erlebens, wie sie möglicherweise durch Meditationen (verschiedenster Art), Massensituationen oder vielleicht auch Musik hervorgerufen wird, ist diese Unterscheidung – zumindest für jene, die da “mit”-gehen – ± obsolet, wenn nicht sogar unerwünscht.
Für eine gelingende Kommunikation in direkten zwischenmenschlichen Beziehungen scheint mir eine dritte “Containing-Instanz”, die immer mitschwingende Spannungen, ungelöste Konflikte und andere Dissonanzen sozusagen absorbiert (bzw. die auf die diese projiziert (am wirksamsten in projektiver Identifizierung) werden) unverzichtbar: Gleich ob dies andere Menschen, Jesus, Massenmedien (und deren Inhalte – ), “das Wetter”, Haustiere o.a. sind. Wo dies nicht gelingt, ist – meiner Meinung nach – Autismus, Psychose, Dauerstreit oder andere psychische (oder psychosomatische) Auffälligkeit nah.
Da das Containing hier anscheinend weitgehend mit Sprache gleichgesetzt wird, scheint mir dies hauptsächlich mit Bildung(sstatus) assoziiert zu sein, was wiederum in Klassengegensätze mündet, die auf – im weitesten Sinne – Gewalt beruhen.