Rätsel des Unbewußten

Rätsel des Unbewußten

Podcast zur Psychoanalyse und Psychotherapie

Folge 36: Der lange Schatten des Traumas – Transgenerationale Weitergabe


Rätsel des Unbewußten

Episoden-Beschreibung:

»Das Vergangene ist nicht tot; es ist nicht einmal vergangen.« (William Faulkner) – Für kaum ein anderes psychisches Phänomen trifft dieser Satz so zu wie für transgenerationale Traumata. Oftmals liegt der Ursprung psychischen Leidens nicht nur in der eigenen Lebensgeschichte, sondern Generationen zurück. Insbesondere Traumata werfen einen langen Schatten auf die Familiengeschichte.

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Literaturhinweise:

  • Bar-On, D. (1993). Die Last des Schweigens. Frankfurt am Main. Campus
  • Faimberg, H. (1987). Die Ineinanderrückung (Telescoping) der Generationen: Zur Genealogie gewisser Identifizierungen. Jahrbuch der Psychoanalyse, 20:114-142.
  • Freud, S. (1913/1999). Totem und Tabu. Gesammelte Werke, Band IX. Frankfurt am Main: Fischer.
  • Grimbert, P. (2006). Ein Geheimnis. Frankfurt a.M.: Suhrkamp.
  • Grubrich-Simitis, I. (1979). Extremtraumatisierungen als kumulatives Trauma: Psychoanalytische Studien über seelische Nachwirkungen der Konzentrationslagerhaft bei Überlebenden und ihren Kindern. Psyche – Zeitschrift für Psychoanalyse, 33 (11):991-1023.
  • Moré, A. (2013). Die unbewusste Weitergabe von Traumata und Schuldverstrickungen an nachfolgende Generationen. Journal für Psychologie, 21/2.
  • Pollock, F. (1955). Gruppenexperiment. Ein Studienbericht. Frankfurter Beiträge zur Soziologie 1955-1971, Bd. 2. Frankfurt a. M.: Europäische Verlagsanstalt.
  • Rosenthal, G. (1997). Der Holocaust im Leben von drei Generationen. Familien von Überlebenden der Shoah und von Nazi-Tätern. Gießen: Psychosozial-Verlag.

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3 Kommentare zu „Folge 36: Der lange Schatten des Traumas – Transgenerationale Weitergabe“

  1. Als Angehöriger der ersten Nachkriegsgeneration scheint mir das Thema dieser Folge manches in meinem Leben zu erklären (Vater Jg. 1927 (4 1/2 Jahre russ. Gefangenschaft), Mutter Jg. 1942 (Schlesien), Name: im Krieg verstorbener älterer Bruder des Vaters (vgl. hierzu auch das “Tabu der Toten” nach S. Freud)). Die Wendung im Podcast “… zum Grab nicht nur für den Betroffenen, sondern auch für seine Kinder und Kindeskinder …” scheint da in Anbetracht meiner Isolierung und Kinderlosigkeit voll zuzutreffen. Aber – auch durch die große Zahl ähnlicher Fälle und die geringen Hilfsmöglichkeiten (vor allem durch Schweigen oder auch “roaring silence”, resp. Schmerz (auf allen Seiten)) – sehr wahrscheinlich muss ich mich hier mit einer Erkenntnis aus einem Gedicht von Eugen Roth begnügen: “… den Teufel wird man nie erwischen, er steckt von Anfang an dazwischen.”

  2. M. E.s tut sich allein schon mit dem Bewusstsein dieses Themas (aufgrund seiner wahrscheinlich großen Verbreitung) ein Minenfeld auf, das unvorhersehbare Gewalt und Destruktivität (Haß) wachrufen kann!

  3. Das “sozialverträgliche Frühableben” davon betroffener (und damit das Bild und die Harmonie der “Schönen neuen Welt” störender) Personen könnte dann vielleicht unter “Altlastenentsorgung” gebucht werden.

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