Rätsel des Unbewußten
Episodenbeschreibung:
Trauer gehört zu den unvermeidlichen Erfahrungen des Lebens, denn wir leben in einer Welt, die vergänglich ist. Die Verarbeitung von Verlusten gehört zu den schwierigsten seelischen Prozessen, die zugleich jeden Menschen betreffen. Manche Trauerprozesse verlaufen dabei so schwer, dass sie in psychische Erkrankungen münden. Die Folge beschäftigt sich mit den unterschiedlichen Phänomenen und Schattierungen der Trauer und wie man sie therapeutisch begleiten kann.
Wir danken Herrn Dr. Haas für die hilfreiche Durchsicht des Manuskriptes!
Literaturempfehlungen
- Abraham, K (1924): Versuch einer Entwicklungsgeschichte der Libido auf Grund der Psychoanalyse seelischer Störungen. In: Psychoanalytische Studien, Bd. 1, Frankfurt a.M.: Fischer.
- Auchter, T (2019): Trauer. Gießen: Psychosozial.
- Auchter, T (1995). Über das Auftauen eingefrorener Lebensprozesse. Winnicotts Konzepte der Behandlung schwerer seelischer Erkrankungen. Forum der Psychoanalyse, 11, 62–83.
- Bowlby, J (1980): Verlust, Trauer und Depressionen. Frankfurt a.M.: Fischer.
- Freud, S (1916): Trauer und Melancholie. In: Gesammelte Werke, X, 428–446. Frankfurt a.M.: Fischer.
- Haas, E (1990): Orpheus und Eurydike. Vom Ursprungsmythos des Trauerprozesses. Jahrb. Psychoanal., 26, 230–252.
- Haas, E (1998): Rituale des Abschieds: Anthropologische und psychoanalytische Aspekte der Trauerarbeit. Psyche, 52, 5, 450–470
- Haas, E. (2002). Theodora R. – Kasuistische Mitteilungen zum Thema Brückenobjekt, pathologische Trauer und Katharsis. In: …Und Freud hat doch recht. Die Entstehung der Kultur durch Transformation der Gewalt, 155–172. Gießen: Psychosozial.
- Kast, V (2013): Trauern: Phasen und Chancen des psychischen Prozesses. Stuttgart: Kreuz.
- Müller, J.J. & Loetz, C. (2019). Was bleibt, wenn keine Zukunft ist – Die Bedeutung von Trost in der psychoanalytisch orientierten Sterbebegleitung. Sonderheft: Altern und Sterben. Forum für Psychoanalyse, 35, 149–161
- Volkan, V (1981): Linking Objects and Linking Phenomena. A Study of the Forms, Symptoms, Metapsychology and Therapy of complicated Mourning. New York (US): IUP.
Anmeldung zum Newsletter: Mail mit Betreff “Anmeldung Newsletter” an: Lives@psy-cast.org
Unterstütze unser Projekt auf Patreon und erhalte die Skripte zu den Folgen
Wir freuen uns auch über eine Förderung unseres Projekts via Paypal
Die Grenze (im psycho-sozialen Raum) zwischen den Lebenden und den Toten scheint mir ein vermintes und vernebeltes – zumindest aber zuweilen erbittert umkämpftes (von wem auch immer) – Gebiet zu sein: ähnlich wie auch die zwischen Mensch und Tier, uns und “denen”, mein und dein usw.;-), aus dem anscheinend „die Unfähigkeit zu trauern“ als Ausweg erscheint, bzw. die Fähigkeit darüber zu verhandeln.
Aber wie Nietzsche sagte: “Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum.” (Aphorismus Nr. 33 in „Sprüche und Pfeile“ der Götzen-Dämmerung (1888)) (, obwohl auch die als „Waffe“ eingesetzt wird.)
Eine sehr informative und erhellende Podcastfolge und eine der – für mich – tiefgehendsten in dieser Reihe.
Zu dem letztgesagten jedoch eine kritische Anmerkung: Ist es nicht ein bißchen schwärmerisch und idealistisch (wenn nicht sogar “unmöglich”) für die jeweils dafür “Verantwortlichen” (oder “Macher”) z.B. ± anonyme Menschengruppierungen (wie sie etwa in Betrieben, vor Massenmedien und -veranstaltungen / -ereignissen, in Verwaltungszusammenhängen usw. auftreten) als “einmalige und unwiederbringliche” Individuen mit Liebe zu sehen? Gleicht das nicht einem Chirurgen, der vor Tränen in den Augen das Skalpell in seiner Hand nicht mehr sehen kann (führt also zu Handlungsunfähigkeit (oder Pfusch))? Bleibt da nicht die Lieblosigkeit (Ignoranz, Arroganz oder sonstige Verhärtungen und Überhebungen bis zur Grausamkeit) als einziger Ausweg Abstand zu halten, den Kopf klar zu behalten und zu funktionieren (wie es nun mal in unserer hochtechnisierten Welt ± (über-)lebensnotwendig ist)?