Rätsel des Unbewußten

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Podcast zur Psychoanalyse und Psychotherapie

Folge 57: Männliche Perversion und sexualisierte Gewalt


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Episodenbeschreibung:
Vom Catcalling über die Dickpics bis hin zu Upskirting oder andere sexuellen Übergriffen: sexualisierte Gewalt ist nicht nur in den sozialen Medien omnipräsent, wobei die Täter häufig Männer sind. Auch andere Formen sexualisierter Gewalt gehen Studien zu Folge oftmals, wenngleich keineswegs ausschließlich, von Männern aus. Wie sich diese Formen sexualisierter Gewalt verstehen lassen und inwiefern sie mit einem psychoanalytischem Verständnis der Perversion zusammentreffen, davon handelt diese Folge. Mit der Dimension weiblicher Perversion werden wir uns in einer anderen Folge beschäftigen.

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Literaturempfehlungen:

  • Berner, W. (2017). Perversion. Gießen: Psychosozial
  • Chasseguet-Smirgel, J. (1984). Anatomie der menschlichen Perversion. Stuttgart: Deutsche Verlagsanstalt.
  • Glasser, M. (1979/2010). Zur Rolle der Aggression in den Perversionen. Jahrbuch der Psychoanalyse, 60, 19–53.
  • Massie, H. & Szainberg, N.M. (1997). The ontogeny of a sexual fetish from birth to age 30 and memory processes. International Journal of Psychoanalysis, 78, 755—771.
  • Morgenthaler, F. (1974): Die Stellung der Perversionen in Metapsychologie und Technik. Psyche, 28, 1077–1098.
  • McDougall, J. (1985). Plädoyer für eine gewisse Anormalität. Frankfurt a.M.: Suhrkamp.
  • Nissen, B. (2010). Zur nichtobjektalen, autistoiden Perversion. Jahrbuch der Psychoanalyse, Bd. 60, 55–60.
  • Reiche, R. (2007). Psychoanalytische Therapie sexueller Perversionen. In: Sigusch, V. (Hg.): Sexuelle Störungen und ihre Behandlung. Stuttgart: Thieme. 276–291
  • Stoller, R. (1979). Perversion: die erotische Form von Haß. Reinbeck: Rowohlt.

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5 Kommentare zu „Folge 57: Männliche Perversion und sexualisierte Gewalt“

  1. Ergänzen möchte ich noch den Fetischcharakter des Autos oder anderer Fahrzeuge, deren (manchmal sehr penetrante) Motoren- oder Türknallgeräusche sehr wohl “aggressiv in die Sphäre des anderen eindringen können” – was aber heutzutage anscheinend so “normal” ist, dass es schon unter das Tabu der Sexualität allgemein fällt. Ich denke da z.B. an einen direkten Nachbarn, der seine (3) Schlepper oft stundenlang im Leerlauf laufen und zuweilen aufheulen lässt, was uns (meine Frau und mich) aufgrund der so aufgebauten Spannung (man erwartet eigentlich dauernd das Losfahren) und dieser (wahrscheinlich auch so beabsichtigten) Gewaltdrohung in (früher erlebte) Schock- und Hilflosigkeitszustände und damit einhergehender “Identifizierung mit dem Angreifer” (Symbiose) triggert, was wohl auch so beabsichtigt ist, denn er hört damit auf, sobald bei uns diese Zustände erreicht sind (s.a. Projektion und projektive Identifizierung).

  2. In einer von Massenmedien – allen voran den Bildmedien – geleiteten Gesellschaft ist der aggressive Voyeurismus (ohne den der Sensationsjournalismus nicht auskommt) – vulgo das Glotzen (Spannen) – schon so normal (der Psychiater Hans-Joachim Maaz spricht in solchen Fällen von Normopathie), dass ein Kampf dagegen (z.B. in Beanspruchung und Verteidigung einer Privatsphäre) fast schon aller Arten von Subversion und Insubordination (unter was auch immer) verdächtig (und zu noch aggressiverer Neugier (oder auch Neid) aufstachelnd) auf jeden Fall aber einer gegen Windmühlenflügel ist.

  3. Interessant wäre hier vielleicht noch die Verbindung mit dem Territorialverhalten oder dem Dominanzstreben (bzw. ihrer Hemmungen und Einschränkungen) gerade männlicher Zeitgenossen herzustellen.

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