Lives of the Unconscious

Lives of the Unconscious

Podcast on Psychoanalysis and Psychotherapy

Mobbing – Täter, Betroffene und die Gruppe

TIEFSEELTAUCHEN

Anhand einer Fallgeschichte, die wir aus drei Perspektiven erzählen (Betroffene, Täter und scheinbar unbeteiligtes Gruppenmitglied), beleuchten wir in dieser Folge die unbewusste Dynamik hinter Mobbingprozessen. Warum mobben Menschen? Welche psychischen Folgen hat dies für Betroffene und wie können diese damit umgehen? Und welche Rolle spielt die Gruppe?

Kontakt: lives@psy-cast.org
Unser Instagram-Kanal: https://www.instagram.com/raetseldesunbewussten
Unsere Patreon-Seite: http://www.patreon.com/raetseldesubw

Beratungsstellen für Mobbing:

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Literatur:

Hilfsmöglichkeiten bei psychischen Krisen
In psychischen Krisen können auch Hausarzt/ärztin, Psychiater/in und Psychotherapeut/innen Ansprechpartner sein. In Notfällen kann man sich zudem an eine psychiatrische Klinik wenden.

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Musik: Evergreen, Kintsugi

3 thoughts on “Mobbing – Täter, Betroffene und die Gruppe”

  1. Ihr betont zwar, dass ihr psychoanalytisch alle Seiten verstehen wollt, blendet aus meiner Sicht aber eine wichtige Perspektive aus. Täter- und Opferzuschreibungen sind nicht immer so klar, wie in Eurem Beispiel dargestellt. In meiner Praxis erlebe ich, dass die meisten Patienten über Mobbing-Erlebnisse berichten können. Eigene Opferanteile werden meistens lieber erinnert als eigene Täteranteile. Wenn nun Niko als “Täter” gestellt würde und die Klasse verlassen müsste, ist es gut vorstellbar, dass er in Zukunft davon erzählen wird, dass er aus seiner Klasse herausgemobbt wurde. Auch wird Sophie schon vor der Begegnung mit Niko Opferanteile und Täterinnenanteile in sich gehabt haben. Niko stellt psychodynamisch einen inneren Täteranteil für Sophie dar. Für eine erfolgreiche Psychotherapie müsste man auch ihre Täterinnenanteile zusammen mit Sophie erarbeiten und wie diese biografisch in ihr entstanden sind. Was ihr zu wenig betrachtet habt ist, wie Eltern ihre Kinder vulnerabel machen, so dass diese leicht sich zum Opfer machen lassen. In meiner Vorstellung hat Sophie eine überbehütende, übergriffige Mutter, die für Sophie alles besser weiß, was gut für sie sei und was sie alles noch nicht kann. Vermutlich hat Sophie durch ihre Eltern auch gelernt, dass Wut unterdrückt werden muss und man sich nicht wehren darf. Bei vielen Patienten mit Mobbingerfahrung in der Schule zeigen sich bigraphisch davor liegende “Mobbingerfahrungen” durch die Eltern. Wenn das Kind biographisch lernt, dass es sich den Grenzüberschreitungen der Eltern nicht widersetzen darf, wird es in der Schule leichter als Mobbingopfer ausgesucht werden als andere Kinder. Auch ist die Aufteilung in der Sendung von “Junge = Täter” und “Mädchen = Opfer” doch sehr auf klassische Geschlechterklischees fixiert. Mädchen werden genauso oft gewalttätig wie Jungen, aber auf subtilere Art. Vielleicht wäre das Thema “weibliche Formen von Gewalt” (z.B. Manipulation durch subtile Beschämung und Beschuldigung) ein Thema für eine Eurer zukünftigen Folgen. Insgesamt aber vielen Dank für Euren Podcast, der auch für Kollegen immer wieder anregend ist, über eine konkrete Fragestellung nochmal nachzudenken.

  2. Ich finde es unmöglich, wie unwissend und desinteressiert sich die Lehrer verhalten haben.
    Es kann gar nicht sein, das Geschehene nicht gemerkt zu haben.

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